"Liebe Kinder Gottes hier in der Münchner Matthäuskirche", so begann der Landesbischof seine Weihnachtspredigt in der Münchner St. Matthäuskirche.
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Weihnachtspredigt 2017
Revolution der Menschenliebe
Mit der Geburt Jesu erneuere Gott die Beziehungen der Menschen, predigte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in der Münchner St. Matthäuskirche. „Gott ist in dem Kind in der Krippe erschienen, um unsere Sünde wegzunehmen. Deswegen dürfen wir jetzt sagen: Wir sind schon Gottes Kinder. "Sünde sei die große Beziehungsstörung, die unser Leben immer wieder belaste und manchmal sogar kaputt mache. Der Mensch verschließe sich dem Mitmenschen und der Zuwendung Gottes. Sünde, so der Landesbischof, „ist dieses große Gift, das sich in die Beziehungen zwischen Nationen, zwischen Religionen, zwischen Kulturen hineinschleicht und sie so lange vergiftet, bis sie sich gegenseitig verdächtigen, gegenseitig abwerten und irgendwann gegenseitig umbringen.“
Wer mit Schlagworten wie ‚Amerika zuerst‘ oder ‚Deutschland zuerst‘ die Welt nur noch als Kampfplatz der Interessen betrachte, verschließe sich den Beziehungen zu den anderen. Es sei nichts falsch an der Freude über die eigene Heimat. Es gebe vielleicht nichts Schöneres als eine Heimat zu haben und sie zu lieben. Aber „echtes Heimatgefühl braucht keine hierarchische Überordnung über die anderen“. Die Botschaft Jesu von der Liebe Gottes zu allen Menschen sei von der Krippe in Bethlehem ausgegangen und habe alle Ländergrenzen übersprungen. Gott wurde Mensch, und „nicht zuerst Deutscher, Amerikaner, Russe oder Chinese“, so Bedford-Strohm. Damit sei die Geburt Jesu der „Keim zu einer Revolution der Menschenliebe, der größten Revolution, die die Welt je gesehen hat“. Die Weihnachtsfreude in vielen Ländern der Erde sei „die stärkste Medizin gegen den Virus des Nationalismus, der Fremdenfeindlichkeit und des religiösen Fanatismus“, betonte der Landesbischof.
26.12.2017
ELKB