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Für einen humanen Umgang
Begriff "Asylmissbrauch" vermeiden
Auch diese Menschen seien verzweifelt, selbst wenn sie aus keiner Kriegsregion kämen, sagte Bedford-Strohm nach dem zweiten bayerischen Asylgipfel in der Münchner Staatskanzlei. Womöglich seien die Menschen vom Westbalkan auf Versprechungen von Schlepperbanden hereingefallen, hätten ihr Haus verkauft oder Schulden gemacht, um nach Deutschland zu kommen, so Bedford-Strohm. Wenn sie in ihre Heimat zurückkehren, stünden sie oftmals vor dem Nichts. Der vielfach verwendete Begriff "Asylmissbrauch", solle daher vermieden werden, forderte der Landesbischof.
Gegen Aufnahmezentren für Asylbewerber ohne Bleibeperspektive - wie das am Dienstag in Manching eröffnete - habe er nichts einzuwenden, sagte Bedford-Strohm. Er begrüße, dass prinzipiell Asylverfahren verkürzt werden sollen. Wichtig sei aber, dass auch in einem solchen Aufnahmezentrum, in dem vor allem Flüchtlinge aus dem Westbalkan unterkämen, jeder Asylantrag einzeln geprüft und der rechtsstaatliche Weg eingehalten werde.
"Exzellenzinitiative der Humanität"
Die große Hilfsbereitschaft der Bürger, die in den letzten Tagen sichtbar geworden sei, habe ihn "richtig glücklich" gemacht, so der Landesbischof. Es brauche eine "Exzellenzinitiative der Humanität". Bedford-Strohm lobte auch das Organisationstalent der Behörden. "Dass man es geschafft hat, Tausende von Menschen, die an einem Tag angekommen sind, so zu behandeln wie wir es erlebt haben - davon brauchen wir mehr!"
Tausende von evangelischen Christen helfen in diesen Tagen mit, damit Flüchtlinge in Bayern würdig unterkommen. Für finanzielle Hilfen hat die Diakonie Bayern ein Spendenkonto eingerichtet.
Konto:
Diakonisches Werk Bayern
IBAN: DE 20 5206 0410 0005 2222 22
BIC: GENODEF1EK1
Verwendungszweck „Kirchliche Flüchtlingshilfe“.
epd/elkb